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Auf der Suche nach der richtigen Rudertechnik E-Mail

"Das war absolut wichtig und interessant", diesen Satz hörten die beiden RVM Trainer Thorsten Kortmann und Marc Roßmeier nicht nur einmal an diesem Abend. Mehr als 30 interessierte Ruderinnen und Ruderer aus der Breitensportabteilung des RVM hatten sich zu ihrem Vortrag: „Eine gesunde und effektive Rudertechnik – Zielvorstellungen und Übungsmöglichkeiten“ angemeldet. Alle Teilnehmer, ob mit langer Rudererfahrung oder relativ neu im Ruderbetrieb, brachten an diesem Abend eine Frage mit ins Bootshaus: „Gibt es die richtige Rudertechnik?“ „Und wenn ja, wie sieht sie aus?“

 

 

 

„Eine Antwort findet man“, so Kortmann, „wenn man sich als Ruderer immer wieder klar macht, was eigentlich das Ziel einer richtigen Rudertechnik ist. Im Grunde geht es doch darum, einen schnellen effektiven Vortrieb des Bootes zu erzielen. Dabei sollen möglichst die Widerstände, die ein schnelles Gleiten behindern minimiert und ökonomisch mit seinen Kräften umgegangen werden “, formulierte Kortmann das Ziel eines Ruderers. „Dabei spielen natürlich die Faktoren, Gesundheit, Fitness, Streckenlänge, Alter/körperliche Fähigkeiten des Ruderers auch eine große Rolle“, rundete Kortmann die Vorstellung eines Ruderleitbildes ab. Soweit so klar oder eher so komplex ist Rudern.

 

Was kann man nun tun, um das „Leitbild des Ruderns“ annähernd zu erreichen? Mit großer Erleichterung nahmen die gespannt lauschenden Mitglieder dazu den ersten Hinweis von Kortmann und Roßmeier auf: „Den perfekten Ruderer, Ruderin gibt es nicht“.

Was es gibt, sind einige wichtige Stellschrauben, die es erleichtern, dem beschriebenen Ziel näher zu kommen. Das fängt bei der richtigen Einstellung der Stemmbretter an. Hier erfuhren die Teilnehmer, wie viel Platz sie in der Rücklage benötigen, um das Ruderblatt bequem aus dem Wasser zu bekommen. Wie das auch funktioniert, wenn man z.B. über eine „ausgeprägte Bauchmuskulatur“ verfügt, auch das verriet Kortmann schmunzelnd. Das berühmte „Kibbeln“ des Bootes ist ebenfalls eine viel diskutierte Problematik in Mannschaftsbooten. Die Ursachen des „Kibbelns“ sind nicht immer in den äußeren Umständen, wie Wind und Wellenschlag zu finden“, machte Kortmann deutlich. Manchmal kann es auch an einer falschen Handführung beim Skullen liegen, so die Fehleranalyse des Trainers. Wie die richtige Handführung aussieht und warum sie zu einer stabileren Bootsstellung führt, konnten die Anwesenden anhand von Fotos und Videosequenzen gut erkennen.

Besonderheiten des Ruderschlages in Skull- wie auch in Riemenbooten wurden anschließend unter die Lupe genommen. Wie hebt man richtig die Blätter aus dem Wasser, worauf sollte man in der sogenannten Freilaufphase des Bootes achten und warum ist eine fast geschlossene Knieposition in der Auslage für jeden Ruderer, beim Skullen, eine gesunde Angelegenheit. Diese und weitere nützliche und einprägsame Hinweise beendeten den technischen Teil dieses Vortrages.

Marc Roßmeier übernahm anschließend die Aufgabe, Ideen und Anregungen für Übungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Das Rudern nicht nur eine schnelle Sache sein muss, sondern dass Pausen auch gut tun, wissen alle Ruderer. Dass sich das Motto „Mach-mal-Pause“ auch zum Techniktraining eignet, war einer von vielen kleinen Übungstipps. „Versucht Pausen in die Ruderbewegung einzubauen. Z.B. macht eine kurze Bewegungspause nach dem Ausheben oder wenn die Hände über den Knien sind. Besonders herausfordernd wird es, wenn ihr eine Pause in der sensiblen Auslage macht“, so die Übungshinweise von Roßmeier. „Rudert mal mit geschlossenen Augen, um zu spüren, wie die Bootslage sich anfühlt, und wann angerollt wird. Diese Übung bringt viel für ein harmonisches Rudern im Boot. Das solltet ihr aber nur in gesteuerten Booten versuchen“, war eine weitere spannende Übungsidee von Roßmeier.

 

Schnell waren die zwei Stunden Vortrag vorbei. Wenn es nicht schon dunkel gewesen wäre, viele der Zuhörer hätten sich gerne sofort ins Boot gesetzt, um das gehörte und gesehene in die Tat umzusetzen. Dieses Vorhaben wurde dann bis zum nächsten Tag oder spätestens bis zum nächsten Offenen Rudertreff verschoben.

 

Am Ende gab es herzlichen Applaus für die beiden Trainer. „Wir Trainer waren zufrieden und würden so etwas bei Interesse erneut anbieten“ so das Fazit von Kortmann und Roßmeier. Auf dieses Angebot wird man in der Breitensportabteilung des Rudervereins gerne zurückkommen. (dw)

 

 

 

 

 

 

 
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