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Jönköping statt Rio - Kein JWM-Ticket für Schwinde E-Mail

Die Enttäuschung war groß. Bundestrainerin Brigitte Bielig hatte am Ende für Henri Schwinde, Ruderverein Münster von 1882, nur ein Trostpflaster. Trotz guter Saisonleistungen wurde der Münsteraner nicht für die Junioren-WM im August in Rio de Janeiro nominiert. Den Blauen Stern mit einem Adler tauschen darf er im September aber dennoch. Beim Baltic-Cup in Jönköping/Schweden, einem Mehrländerkampf der Ostsee-Anrainer, vertritt Schwinde die Farben seines Landes im Einer.

Foto: Seyb

 

 

Wacker hatte der 17-jährige alle Tests und Leistungsüberprüfungen der Saison absolviert. Meist übertraf Schwinde die Erwartungen. So fuhr das RVM-Nachwuchstalent im entscheidenden Ranglistenrennen ins Finale und gehörte damit zu den schnellsten sechs Skullern. Lange sah es so aus, als ob diese Bravourstücke für ein JWM-Ticket reichen würden. Immerhin hat Bundestrainerin Bielig acht JWM-Tickets für Skuller zu vergeben: Einer, Doppelzweier, Doppelvierer und Ersatzmann. Doch schon auf den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften am letzten Wochenende zeichnete sich ab, dass es eng werden könnte beim Rennen um die begehrten Plätze im Doppelvierer. Schwinde kam auf eine Silber- und eine Bronzemedaille. Schon am Sonntag Abend nach den DJM-Finale drohte der JWM-Zug abzufahren. Doch RVM-Chefcoach Thorsten Kortmann kämpfte in der Nominierungskommission für seinen Schützling. Das brachte immerhin die Einladung nach Berlin zur mehrtägigen Überprüfung vor Beginn des mehrwöchigen Vorbereitungs-Trainingslagers. Noch einmal musste Schwinde mit den anderen Nominierten diverse Leistungstests über sich ergehen lassen.

Am Ende gab der Ergometer-Test über die Wettkampfdistanz 2.000 Meter den Ausschlag. Schwinde schaffte zwar mit 6:15 Minuten erneut die WM-Norm und legte zudem eine persönliche Bestzeit hin. Doch der direkte Konkurrent um den letzten freien Rollsitz im Deutschland-Doppelvierer, Marc Weber aus Gießen, benötigte nur 6:06 Minuten. „Weber kam im Ranglistenrennen nur auf Platz 11. Wahrscheinlich versucht Brigitte Bielig den Doppelvierer durch mehr PS schnell zu machen“, mutmaßte Kortmann über die Motive. Die letzte Chance auf eine JWM-Teilnahme war das für Schwinde aber nicht. Anders als die meisten Nominierten ist Schwinde Jahrgang 98 und darf daher im nächsten Jahr noch einmal ran. Auch der direkte Konkurrent Weber muss dann in der Männerklasse starten. „Im nächsten Jahr ist mit Henri definitiv zu rechnen“, prognostiziert Kortmann. (jh)

 
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