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RVM beschließt Jahrhundertprojekt - Mitgliederversammlung 2017 E-Mail

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des RVM dominierte ein Thema alles andere: Die geplante Verlagerung des Bootshauses in den Stadthafen I weckte großes Interesse und wurde nach ausführlicher Diskussion ohne Gegenstimme beschlossen.


RVM-Vorstandssprecher Dirk Bensmann (re.) und Sportvorstand Dr. Birger Kruse (mi.) freuen sich mit Johannes Haug von der Initiative B-Side auf die Entwicklung des "Hill-Speichers". Zuvor hatte die Mitgliederversammlung des RVM den Vorstand mit überwältigender Mehrheit mit der Umsetzung des gemeinsamen Projektes beauftragt. (Fotos: RVM / Jörg Heithoff)

 

Zahlreiche Mitglieder waren der Einladung des Vorstandes in den Clubraum an der Bennostraße gefolgt. Mit dem Antrag des Vorstandes für das Standortprojekt stand eine Entscheidung historischen Ausmaßes für den ältesten und größten Ruderverein der Region an.

 

Doch auch zu anderen Themen gab es einiges Interessantes und Erfreuliches zu berichten: So konnten die RVM-Sportler im vergangenen Jahr zahlreiche Medaillen auf Landes- und Bundesebene und sogar bei Europa- und Weltmeisterschaften erringen. "Dank der vielen, sehr engagierten Trainer kann bei uns Sport auf Spitzenniveau betrieben werden", so Sportvorstand Dr. Birger Kruse. Im Breitensportbereich wurden erneut viele Ruderanfänger ausgebildet und mehrere Wanderfahrten und Ausbildungscamps veranstaltet. Zudem waren eine stabile Mitgliederzahl sowie ein positives finanzielles Ergebnis zu verzeichnen. Insofern war die Entlastung des Vorstandes wenig überraschend. Im Ehrungsteil wurde für 50 Jahre Clubmitgliedschaft Martin Kuhlmann mit dem DRV-Ehrenabzeichen gewürdigt.

 

Bis auf den letzten Platz besetzt: Der Clubraum bei der Mitgliederversammlung 2017.

 

Die Ehrennadel für 50-jährige Mitgliedschaft empfing Martin Kuhlmann (mi.) von Dr. Frauke Wagner (re.) und Dirk Bensmann (li.).

 

Bei den Vorstandswahlen trat - mit Ausnahme von Fabian Wellhausen, der aus privaten und beruflichen Gründen seine Position als Leiter der Ruderabteilung nicht fortführen kann - der bestehende Vorstand an und wurde mit breiter Mehrheit im Amt bestätigt. Zum Nachfolger von Wellhausen wurde Sebastian Fuchs gewählt, der bereits seit längerem in dem Bereich aktiv ist.

 

Nachdem die ersten Tagesordnungspunkte mit bekannter Routine sauber und zügig erledigt wurden, folgte der wohl mit größter Spannung erwartete Teil: Der Antrag des Vorstandes für die konkrete Umsetzung der Verlagerung des Vereins in den Stadthafen I. Vorstandsvorsitzender Dirk Bensmann: „Für uns ist das ein Jahrhundertprojekt, das Standortsicherheit für mehrere Generationen garantiert“. Ausführlich erläuterte Bensmann den Mitgliedern die Planungen, Hintergründe und Vorteile des Projektes, das im Januar 2007 mit einem Gespräch mit dem damaligen Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann begann. Als voraussichtlich zukünftige Nachbarn stellten zudem Johannes Haug und Tobias Stroppel die Kulturinitiative B-Side vor.

 

Das gemeinsam zwischen Ruderverein und B-Side-Akteuren innerhalb der letzten zwölf Monate entwickelte Nutzungskonzept sieht eine Aufteilung der Gelände- und Gebäudeflächen vor: Etwa 1.500 Quadratmeter wird der Verein im Erdgeschoss des Gebäudekomplexes belegen. Die B-Side wird die darüber liegenden Geschosse und die restlichen Flächen im Erdgeschoss nutzen. Weitere 670 Quadratmeter benötigt der Ruderverein als Freifläche. „Der Platz reicht für beide Nutzungen“, betonte Bensmann. Der Ruderverein benötigt dringend mehr Raum für Wachstum. „Der Verein hat in den letzten zehn Jahren etwa 20 neue Boote angeschafft. Unsere Bootshallen an der Bennostraße sind bis auf den letzten Platz besetzt. Am neuen Standort vergrößern wir die Bootslagerflächen um etwa 45 Prozent“, so Bensmann. Noch in diesem Jahr wollen die Partner gemeinsam einen Architekten beauftragen und mit konkreten Planungen beginnen.

 

Dass Partner B-Side die geplanten Landeszuschüsse - ohne die ein Startschuss für das Projekt nicht fallen kann - noch nicht gänzlich sicher hat, schätzte Bensmann nicht als Hindernis ein: „Wir wünschen der B-Side, dass alles klappt. Allerdings ist uns wichtig, dass unser Projekt nach zehn Jahren Planung auf jeden Fall realisiert werden kann. Wir arbeiten an einer Lösung, bei der wir selbst dann umziehen können, wenn bei der B-Side die Finanzierung scheitert“. Insbesondere vor dem Hintergrund des nahenden Kanalausbaus ist der Umzug wichtig, denn der Standort im Hafen bietet auch dann weiterhin eine ruhige und sichere An- und Ablegemöglichkeit. Und auch einen Vorteil für das Hafenareal hob Bensmann hervor: „Die tägliche, intensive Nutzung durch Ruderer aller Generationen wird den Stadthafen noch urbaner machen.“

 

Im Finanzierungskonzept des Vorstandes wies Bensmann Gesamtkosten in Höhe von etwa 2,4 Millionen Euro aus, von denen der Ruderverein etwa 0,5 Millionen Euro an Eigenmitteln bereitstellen muss. Bereits jetzt weist die Bilanz Rückstellungen in Höhe von gut 160.000 Euro aus. „Wir sammeln derzeit Geld und haben bereits eine Reihe von Zusagen. Die halbe Million ist für uns ein Kraftakt, aber wir sind sicher, dass uns das gelingt. Der Verein hat in den letzten zehn Jahren neben den laufenden Kosten über 400.000 Euro aufgebracht, um Schulden zu tilgen und in Bootsmaterial zu investieren. Das zeigt, dass diese Größenordnung leistbar ist. Der Rudersport und der Ruderverein haben in der Stadtgesellschaft einen großen Rückhalt“, zeigte sich Bensmann vom Erfolg des Projektes überzeugt.

 

Ungefähr so soll die zukünftige Heimat des RVM am Stadthafen I aussehen. (Animation: RVM / Jörg Heithoff)

 

Sodann beantwortete Bensmann Fragen und Anmerkungen der Mitglieder zu dem nicht alltäglichen Vorhaben und bat darum, den Vorstand zur weiteren Umsetzung des Jahrhundertvorhabens zu autorisieren. Die folgende Abstimmung per Handzeichen über das Projekt endete nicht nur mit einem eindeutigen Votum für den Umzug in die neue Heimstätte, sondern auch mit minutenlangem Beifall. "Ein sichtlich sehr emotionales Projekt für uns alle", so Bensmann. „Wir haben fast genau zehn Jahre auf diesen Moment hingearbeitet." (jh / gs)

 

Bericht in den Westfälischen Nachrichten: http://www.wn.de/Muenster/2703253-Plaene-fuer-den-Hillspeicher-Ruderverein-Umzug-bis-2019

 

Bericht auf rudern.de: https://www.rudern.de/news/2017/ruderverein-muenster-will-2019-in-den-stadthafen-muenster-ziehen

 
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