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RVM-Sommerwanderfahrt von Prag nach Dresden E-Mail

10 Ruderinnen und Ruderer des RVMs ließen sich von Hochwasser und Mückenwarnung nicht
abschrecken und ruderten auf Moldau und Elbe von Prag nach Dresden.

 

 

 

Zwar waren die Auswirkungen des Hochwassers an vielen Stellen noch zu sehen und zu merken, z.B. an den umgeknickten Laternen und km-Schildern, den übermannshohen braunen Linien und kaputten Fenstern an den Häusern oder den offen stehenden Türen und Fenstern, aber insgesamt hatten die Menschen und die Natur vieles schon wieder repariert und “schön gemacht“. Nur leider waren fast alle Schleusen auf der Moldau noch außer Betrieb… Eine Tatsache, die speziell für Wanderruderer doch sehr unangenehm ist, da die Verschiebung der Betonung von rudern auf wandern sehr anstrengend ist, speziell bei dem tollen Sonnenwetter, dass uns die ganze Fahrt über begleitete.

 

Nach zwei Sightseeing Tagen in Prag, die ausgiebig zur Erkundung der Stadt mit ihren tollen Sehenswürdigkeiten, Kaffeehäusern und Brauereien genutzt wurden, standen fünf Rudertage auf dem Programm, bevor ein weiterer Tag Sightseeing in Dresden lockte.


Die erste Ruderetappe begann südlich von Prag und führte uns durch die Prager Innenstand unter der Karlsbrücke hindurch - ein ganz besonderes Erlebnis! - in Richtung Norden. Die erste große Herausforderung erwartete uns in Troja, einem Ort, der bekanntlich noch nie leicht zu erobern war. Leider war die Schleuse außer Betrieb und wir hatten nun zwei Möglichkeiten: Entweder die dortige Wildwasserbahn der Kanuten zu nutzen (wer Interesse hat, kann sich die Bahn während der Kanu-Slalom-WM vom 11.-15. September mal anschauen) oder über eine Distanz von ca. 1 km umzutragen. Wir entschieden uns dann doch für letzteres, auch wenn uns nach der Einsatzstelle noch kleinere Stromschnellen erwarteten. Die Fahrt ging definitiv abwechslungsreich und herausfordernd los!

Nach den zwei nächsten umgetragenen Schleusen, an denen wir teilweise für Material und Mannschaft sehr herausfordernde Aus- und Einsatzstellen hatten, beschlossen wir dann doch die nächsten vier Schleusen zu umfahren und machten am Nachmittag des zweiten Tages einen kleinen Transport an die Elbe oder landestypisch Labe, unterhalb der Einmündung der Moldau bei Melnik. Dort ließen wir die Boote über Nacht liegen und genossen am Nachmittag die Abkühlung und Erholung im Freibad in Leitmeritz. Frisch erholt ging es am dritten Tag der Fahrt auf der Labe gut voran. Die Schleusen waren funktionsfähig und Dank der Unterstützung des Ruderkameraden Jan vom Ruderverein Leitmeritz erwarteten uns die Schleusenwärter bereits. Zwar hatte die Labe aufgrund des mittlerweile herrschenden Niedrigwassers kaum Strömung, aber das störte uns nicht weiter. Die dritte Etappe führte uns vorbei an Roudnice, dem ein oder anderen vielleicht noch bekannt von der Ruder-WM 1993, bis nach Leitmeritz, unserer Homebase während der Tour. Am Morgen des vierten Tages ging es bereits sehr früh, um 8:15 Uhr, aufs Wasser, wodurch bei einigen Teilnehmern die Freude auf den Arbeitsalltag und das damit verbundene Ausschlafen geweckt wurde. Aber durch das frühe starten hatten wir genügend Zeit die Fahrt durch die Porta Bohemica (Böhmische Pforte) in aller Ruhe zu genießen, ebenso wie das ausgiebige Picknick an unserer letzten Aussatzstelle auf der Labe, bevor wir einen weiteren kurzen Bootstransport bis kurz hinter die Grenze nach Deutschland gemacht haben. In Schmilka haben wir die Boote zurück aufs Wasser gebracht und haben die ersten Kilometer auf der Elbe bis nach Königstein in der Sächsischen Schweiz zurückgelegt.

 

Von Königstein aus startete am fünften Tag die Königsetappe der Tour: Beginnend unterhalb der beeindruckenden Festung ging es weiter zur Bastei, einer der wohl imposantesten und bekanntesten Felsformation des Elbsandsteingebirges, über Pirna und Pillnitz mit seinem aus dem 18. Jahrhundert stammenden Wasserpalais nach Dresden. Die Durchfahrt durch Dresden mit seinen diversen Baudenkmälern und Brücken war definitiv der Höhepunkt und krönende Abschluss der Fahrt, die beim Dresdner-Ruder-Club 1902 e.V. bei km 61,8 zu Ende ging.

 

Zwar konnten wir nicht die ganze Strecke rudern, aber es wahr trotzdem für alle eine tolle Fahrt durch eine beeindruckende Landschaft und zwei faszinierende Städte, auf der viel übers Rudern, Steuern, (Um)Tragen, Aus- und Einsteigen bzw. -setzen und Riggern gelernt wurde - wir sind alle schneller geworden! Alle Knochen sind heil geblieben, es gab keine Verletzten oder ernsthaften Ausfälle, etwas Arbeit für unsere Bootswarte haben wir mitgebracht…

 

Vielen Dank an den Organisator Sebastian Fuchs – wir freuen uns auf die nächste RVM-Sommerwanderfahrt! (FW)

 
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