Titel und Medaillen sammelte der Nachwuchs des Rudervereins Münster von 1882 am Wochenende auf den Deutschen Jugendmeisterschaften: Vier Mal Gold, ein Mal Silber ein zwei Mal Bronze lautet die Bilanz der Juniorinnen und Junioren nach einem stürmischen Regattawochenende auf dem Baldeneysee. „Alle Teams haben ihr Saisonziel erreicht oder übertroffen", fasste Chefcoach Thorsten Kortmann zufrieden die Leistungen seiner Schützlinge zusammen.

Der Favoritenrolle gerecht wurde der in dieser Saison bisher ungeschlagene Leichtgewichts-Vierer-ohne Steuermann der Junioren A (17/18 Jahre) mit den RVM Athleten Sven Ditzel und Felix Brummel sowie den beiden Düsseldorfern Lukas Böhmer und Cornelius Nellessen. Das von Regattasprecher Michael Hein als „Über-Vierer" angekündigte Boot machte seinem Namen alle Ehre. Schon nach 500 Metern lag das Team fast fünf Sekunden vorm Rest des Feldes. Im Ziel waren es mehr als zehn Sekunden. „Die fahren in dieser Saison in einer anderen Liga", so Trainer Kortmann zufrieden. Drei Stunden später legte das Quartett noch einmal am Siegersteg an. Im Leichtgewichts-Achter zusammen mit Uerdinger und Krefelder Ruderern und Steuermann Gerald Stange vom RVM wiederholte man den Rennverlauf vom Vierer auch in der Königsklasse. Erneut zehn Sekunden vor der Konkurrenz kamen Ditzel/Brummel ins Ziel und holten sich noch einen Satz goldene Meistermedaillen ab.

Doppeltes Edelmetall gab es auch für Paul Diletti. Zusammen mit Lutz Rudack vom RV Waltrop startete Diletti im Zweier-ohne-Steuermann der Junioren B (15/16 Jahre) und machte schon im Vorlauf deutlich, dass für das Duo nur der Meistertitel die passende Krönung einer erfolgreichen Saison sein würde. Mit einem Start-Ziel Sieg entsprachen Diletti/Rudack den Erwartungen. Anschließend gab es im Vierer-ohne der gleichen Altersklasse Bronze gemeinsam mit den beiden Waltropern Jonas Plath und Alexander Gödeke im Finale einen dritten Rang.

Anders als Diletti und Ditzel/Brummel ging Constantin Dormann in Essen nicht als Favorit an den Start. Nach Experimenten in verschiedenen Booten in der Saison setzte Trainer Marc Rossmeier bei den Meisterschaften auf eine Renngemeinschaft mit Athleten des Kooperationsvereins Bessel RC Minden. Dormann startete als Schlagmann im Leichtgewichts-Doppelvierer mit Steuermann der Junioren B. Der dritter Platz im Vorlauf deutete noch nicht auf eine Medaille hin. Im Finale lag Dormann mit seinem Team nach 500 Metern noch auf dem vierten Rang. Nach 1000 Metern hatte sich das Team in die Medaillenränge gefahren. Im Endspurt schließlich überspurtete das Boot die bis dahin führende Berliner Renngemeinschaft und freute sich über den Meistertitel.

Im Vierer-mit-Steuermann der Junioren A (17-18 Jahre) komplettierten Richard Bensmann, Maximilian Wagner und Steuermann Mario Acosta Dominguez die Sammlung der Edelmetall-Farben der starken RVM-Delegation. Gemeinsam mit den Essenern Philipp Uebachs und Henrik Stoepel konnte man im Finale die führende Renngemeinschaft aus Mecklenburg-Vorpommern zwar nicht gefährden. Doch ein aufkommendes Essener Boot hielt der Vierer auf Distanz und kam mit sieben Zehnteln Vorsprung auf dem zweiten Finalrang ins Ziel.

Für ein besonders spannendes Rennen mit glücklichem Ausgang sorgte der Doppelvierer-mit-Steuermann der Juniorinnen B: Marie Verspohl, Hannah Rosenbaum, Ida Kruse und die Essenerin Carlotta Schmitz hatten das Halbfinale mit allen Favoriten erwischt und kämpften sich dennoch mit einem dritten Rang ins Finale. Dort strapazierte die Damenriege die Nerven der mitgereisten Fans, die bei strömenden Regen am Baldeneysee ausharrten. Nach einem verpatzten Start arbeitete sich das Quartett vom vorletzten Platz nach vorn. Im Endspurt brüllte Steuermann Mario Acosta Dominguez den Vierer bis auf den dritten Platz, um das Team dann zum Siegersteg zu steuern, wo es Bronze-Medaillen gab.

„Das beste Ergebnis seit vielen Jahren. Die Aufbauarbeit trägt Früchte", freute sich nach sieben Siegerehrungen mit münsterscher Beteiligung der mitgereiste Dirk Bensmann, Sprecher des Vorstands im Ruderverein Münster von 1882 e.V. „Medaillen in den Altersklassen A und B, bei Riemenruderern und Skullern, bei Juniorinnen und Junioren, was will man mehr", so abschließend Thorsten Kortmann.

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